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Transformative Carbon Asset Facility

Allgemeines

Die Transformative Carbon Asset Facility (TCAF) ist ein Klimaschutz-Instrument der Weltbank, an dem sich die Stiftung Klimarappen und das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) gemeinsam mit jeweils 12,5 Mio. US-Dollar beteiligen. Weitere Investoren sind die Regierungen Deutschlands (2 Mio. USD), Grossbritanniens (60 Mio. GBP), Kanadas (3 Mio CAD), Norwegens (80 Mio. USD), Schwedens (25 Mio. USD) und Spaniens. Der Fonds ist mit insgesamt ca. 210 Mio. USD dotiert.


Die an der TCAF beteiligten Länder möchten die in Artikel 6 des Pariser Übereinkommens angelegte Möglichkeit zur freiwilligen Kooperation unter den Vertragsstaaten nutzen. Die Stiftung beabsichtigt wie Norwegen und Schweden, die zertifizierten Emissionsreduktionen aus den von der TCAF finanzierten Aktivitäten an die Erfüllung ihrer nationalen Emissionsziele anzurechnen. Grossbritannien und das seco hingegen rechnen ihre Mittel der Klimafinanzierung zu, was eine Anrechnung der Zertifikate an die nationalen Emissionsziele explizit ausschliesst.


Aktueller Stand

Im Juni 2023 kam es zum historisch ersten Abschluss eines Vertrags zum Kauf von Zertifikaten, die für die Wirkung einer Treibhausgase reduzierenden politischen Massnahme ausgestellt werden. Konkret werden mit dem Pr„jekt "Innovative Carbon Resource Application for Energy Tran“ition" (iCRAFT) in Usbekistan Anreize geschaffen für eine Reform der in dem zentralasiatischen Land bestehenden Energiesubventionen mit dem Ziel, den fossilen Energieverbrauch und damit die CO₂-Emissionen zu verringern.

Usbekistan ist aufgrund subventionierter Energiepreise eine der energie- und emissionsintensivsten Volkswirtschaften. Es gehört zu den Ländern mit den höchsten Subventionen für Energieerzeuger; im Jahr 2020 entsprachen diese 6,6% des BIP. Folglich gehören die Endverbraucherpreise für Strom und Erdgas in Usbekistan zu den niedrigsten der Welt, wobei die Tarife für Strom und Gas nur 70% bzw. 50% der tatsächlichen Kosten decken.

Die niedrigen Tarife behindern Energieeinsparungen und Effizienzsteigerungen bei Haushalten und Unternehmen. Die Regierung will daher bis 2026 die Energiesubventionen so reformieren, dass die Tarife im Strom- und Gassektor kostendeckend werden. Die Gelder der TCAF werden sowohl dazu verwendet, die Auswirkungen des Anstiegs der Energiepreise auf die einkommensschwächsten Verbraucher abzufedern, wie auch zur Finanzierung von Sensibilisierungskampagnen, welche die Notwendigkeit bzw. die Vorteile kostendeckender Tarife vermitteln.

Usbekistan wird in den Jahren 2022-2027 aufgrund der Reformen seine Treibhausgasemissionen insgesamt um schätzungsweise 60 Mio. Tonnen CO₂ reduzieren. Von diesen werden rund 2 Mio. Tonnen CO₂ der TCAF-Intervention zugeschrieben, welche mit 46,25 Mio. USD finanziert wird.

Eine Handvoll weiterer Aktivitäten befindet sich in der Pipeline, deren mögliche Finanzierung derzeit geprüft wird. Trotz des nun erreichten, lange erdauerten Erfolgs in Usbekistan wurde der Anspruch der Weltbank, mit der Fazilität die Kreditierung transformativer Klimaschutzaktivitäten zu implementieren, bis anhin nicht im erhofften Umfang eingelöst. Die methodischen Herausforderungen in Kombination mit der lange bestehenden regulatorischen Unsicherheit über die Umsetzung von Art. 6 des Pariser Übereinkommens wogen schwer. Die TCAF hat aber in einer Reihe technischer Papiere wichtige Grundlagen geschaffen, um unter dem Pariser Übereinkommen einen Markt für transformative Programme zu schaffen.


Kontakt

tcaf.worldbank.org/